Grenzgeschichten
Projektträger
Junge Gemeinde Wurzen
Partner
Schüler der Oberschule und des Gymnasiums Wurzen
Kurzbeschreibung / Zielsetzung
Das Projekt Grenzgeschichten soll in diesem Jahr fortgesetzt werden. Jugendliche aus dem Wurzener Land werden auch in diesem Jahr nach Milicz fahren, um die dort begonnenen Arbeiten - gemeinsam mit polnischen Jugendlichen - an einem ehemaligen deutschen Friedhof fortzusetzen. Es nehmen Schüler aller Konfessionen teil, ebenso werden für den Dialog zwischen Jung und Älter Stadträte aus Wurzen eingeladen. Im Oktober werden die polnischen Teilnehmer im Wurzener Land erwartet und beschäftigen sich hier mit der Geschichte ehemaliger polnischer Kriegsgefangener. Auf dem Friedhof Wurzen befinden sich 11 Gräber polnischer Soldaten. Diese sollen durch die Jugendlichen bepflanzt werden. Ebenso beteiligt sich die Gruppe an der Gestaltung des Städtepartnerschaftsfestes in Wurzen. 30-40 Akteure
Umsetzung
Einreisebeschränkungen im Zusammenhang mit Corona machten den direkten interkulturellen Austausch in diesem Jahr nur teilweise möglich. Das Projekt wurde inhaltlich auf die neuen Bedingungen angepasst. Das heißt zum einen, dass die digitalen Möglichkeiten für Recherche, Videokonferenzen etc. aufgebaut und ausgebaut wrrden. Diese Strukturen ermöglichten zum einen eine hochwertige Vorbereitung auf einen direkten interkulturellen/ interreligiösen Austausch im Jahr 2021. Zudem werden die thematischen Inhalte der Recherchen erweitert. So werden sich sowohl die polnische als auch die Wurzener Jugendgruppe, wie geplant mit den Opfern der Todesmärsche beschäftigen, die in Wurzen bestattet sind. Die Jugendlichen werden versuchen, den Namen Gesichter zu geben. In diesem Zusammenhang soll 2020 bereits umgesetzt werden, was ursprünglich für einen 3. Teil Grenzgeschichten geplant war. Denn auch die Geschichte der jüdischen Opfer der Stadt Wurzen ist eine Grenzgeschichte und soll neu aufgearbeitet werden. Am Beispiel der Familie Luchtenstein werden Original-Tonaufnahmen aus den Erinnerungen von Hans Luchtenstein aus dem Englischen übersetzt und mit Originalschauplätzen in Wurzen verbunden. Es entstehen Videos.
Einschätzung Projektbeirat
Das Projekt Genzgeschichten verbindet Jugendlicher aller Konfessionen und konfessionslose über Landegrenzen hinweg. Die direkte Begegnung schafft die Möglichkeit, Vorurteile sowohl hinsichtlich der Nationalität als auch des Glaubens abzubauen. Verbindung und zusätzlich wertvolles Element zur Identitätsstiftung und Förderung des Demokratieverständnisses ist dabei die Beschäftigung mit der Geschichte der Region aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Nutzung moderner Medien sorgt für breite Beachtung und ist nachhaltig.